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Rheinhausen als Pilotgemeinde für Reformation der Alarm- und Ausrückeordnung ausgewählt, Unterstützung durch neue Zusatzversicherung

Mit dem stetigen Wachstum der Gemeinde Rheinhausen wachsen auch die Anforderungen an die Feuerwehr Rheinhausen. Wie schon auf der Jahreshauptversammlung berichtet, steigen nicht nur die Einsatzzahlen von Jahr zu Jahr, auch die Anforderungen an die Ausbildung der Mannschaft und die eingesetzte Technik wachsen rapide an.

Ein Problem hierbei ist, dass aufgrund der Alarm- und Ausrückeordnung bisher allzu oft „viel zu viel“ alarmiert wurde, so dass Fahrzeuge und Einsatzkräfte auf Anfahrt wieder abdrehen mussten oder unnötigerweise im Gerätehaus in Bereitschaft standen.

Das soll sich mit einer Reformation der Alarm- und Ausrückeordnung nun ändern. Die Feuerwehr der Gemeinde Rheinhausen ist hierbei vom Innenministerium des Landes und des Regierungspräsidiums Freiburg als Pilotgemeinde ausgewählt worden und soll die Akzeptanz und Alltagstauglichkeit des neuen Modells bis Jahresende testen. Rheinhausen deshalb weil die hiesige Feuerwehr seit je her als sehr innovativ und mutig gilt. So wurde bereits das Mehrzweckboot mit einem Atomantrieb ausgerüstet und das Gerätehaus kleinkindgerecht umgebaut. Bei Erfolg wird dieses neuen Modells dann auf den gesamten Landkreis und irgendwann das ganze Bundesland ausgeweitet werden.

Das neue Alarm- und Ausrückemodell

Im neuen Ausrückemodell wird zunächst, basierend auf den Smartphone-basierten Alarmierungssystemen, die am nächsten am Einsatzort befindliche Einsatzkraft der Feuerwehr Rheinhausen für eine Erkundung und Bestätigung des Einsatzes alarmiert.

Nach Prüfung vor Ort kann diese Einsatzkraft die vorgeschlagene Alarmierung bestätigen oder abändern und erst dann werden von der Leitstelle die Einsatzkräfte mit entsprechenden Mitteln alarmiert. Das soll unnötige Leerlaufzeiten und Materialverschleiß reduzieren und damit Kosten für die Gemeinde und Ihre Anwohner reduzieren sowie die Einsatzkräfte schonen.

Die neue Zusatzversicherung und ihre Modelle

Wer wie bisher sofort „das große Besteck“ auf Anfahrt wissen möchte, kann in Zusammenarbeit mit einem großen deutschen Versicherer eine Zusatzversicherung für die Bereiche Feuerschutz und Hilfeleistung abschließen. Nach aktueller Planung wird es dabei drei verschiedene Modelle geben:

„FeuerPLUS“: Hier werden sofort Führungskräfte (Zug- bzw. Gruppenführer) und nicht “normale” Einsatzkräfte alarmiert, die mit dem Kommandowagen ausrücken und die Erkundung der Einsatzstelle vornehmen und erste Maßnahmen, soweit möglich, einleiten. Weitere Kräfte werden dann gemäß dem Grundsatz „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ nachalarmiert.

„FeuerPREMIUM“: Bei dieser Variante der Zusatzversicherung wird neben der Führungskomponente direkt auch ein Löschgruppenfahrzeug (TLF 16/25 oder LF 20, je nach Lage) mit alarmiert. Je nach Einschätzung vor Ort können dann, bei Freigabe durch die Leitstelle, weitere Einheiten nachgefordert werden, das betrifft zum Beispiel Drehleitern oder allgemein weitere Einsatzkräfte.

„FeuerGOLD“: Im größten Modell bleibt alles gleich. Hier wird wie bisher auch sofort alles an Einsatzkräften und Material alarmiert, was für die gemeldete Lage nötig sein könnte. Bei einem Wohnhausbrand würde hier also auch sofort eine Drehleiter mitalarmiert, um Menschenrettung oder Brandbekämpfung „von oben“ durchführen zu können.

Der gewählte Tarif wird dabei im Einsatzleitrechner der Leitstelle hinterlegt und mit Festnetz- und etwaigen Mobilrufnummern verknüpft. Bei einem Anruf auf der Leitstelle von einer entsprechenden Telefonnummer, oder bei Alarmierung zu einer hinterlegten Adresse, wird die Versicherungsstufe entsprechend berücksichtigt.

Einführung und Pilotbetrieb

In den nächsten Tagen sollen alle Anwohnerinnen und Anwohner der Gemeinde Rheinhausen per Post weiteres Informationsmaterial übersandt bekommen. Ab übernächster Woche soll dieses Material auch im Bürgeramt zur Einsicht ausliegen.

Der Pilotbetrieb soll nach Umstellung der Alarmierungssysteme und bereits laufender Schulung der Einsatzkräfte am 1. April aufgenommen werden und bis 1. Dezember dieses Jahres laufen. Sofern diese Evaluationsphase erfolgreich verläuft, soll der Regelbetrieb für den Landkreis Emmendingen ab dem 1. Januar 2024 aufgenommen werden.

Die Preise für die drei Modelle sollen sich nach aktuellen Informationen, und abhängig von verschiedenen Einflussfaktoren, zwischen 49 Euro pro Monat und 799 Euro pro Monat bewegen.

Weitere Details dazu entnehmen Sie bitte den Informationsunterlagen, die Feuerwehr Rheinhausen kann Sie hierzu nicht weiter beraten. Es sei aber erwähnt, dass ein Teil des Überschusses dieser Zusatzversicherungen zweckgebunden an die Feuerwehren ausgeschüttet werden soll.

Der Start dieses bahnbrechenden System wird am heutigen Samstag, 01.04.2023 um 18.00Uhr am Gerätehaus mit dem symbolischen Druck auf den „Hot Button“ gefeiert. Zuschauer und Interessierte sind herzlich eingeladen.

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