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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Rheinhausen

Die nach mehreren Jahren Pandemie fast schon ungewohnt routinierte Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Rheinhausen fand am Freitag, den 27. Januar im Bürgerhaus statt. Neben Bürgermeister Dr. Jürgen Louis und den Gemeinderäten Liane Wacker, Albrecht Zängle, Heinz Erhardt, Andreas Lang und Anton Koßmann konnte Kommandant Thorsten Heckel auch den Ehrenkommandanten Stefan Maurer und den stellvertretenden Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Martin Hämmerle begrüßen.

Mit 66 Einsätzen lag das abgelaufene Jahr laut Heckel erneut auf dem konstant hohen Niveau der vergangenen Jahre. Neben 30 Einsätzen der First-Responder-Gruppe war nahezu das gesamte feuerwehrtechnische Spektrum abzuarbeiten. Hervorzuheben sind insbesondere der erste Einsatz des Lichtmastes der Netzersatzanlage bei der Nachtlandung eines Rettungshubschraubers im März, eine Überlandhilfe durch den „Fachberater Bau“ Andreas Lang bei einem Hangrutsch im August, ein entwickelter Küchenbrand im Oktober sowie zwei Verkehrsunfälle im August und Oktober. Angesichts von drei (vermeintlichen) Tierrettungseinsätzen ist leider auch auf dem Dorf inzwischen eine nachlassende Eigeninitiative der Bevölkerung wahrzunehmen. Einsatzschwerpunkt in 2022 waren acht Brandmeldeanlagen-Alarme in diversen Sonderobjekten.

Nach den pandemiebedingten Einschränkungen trainierten die Einsatzkräfte an 24 Übungsterminen, darunter einem Übungstag und einer Alarmübung, wieder intensiver. Die Rheinhausener Kreisausbilder qualifizierten erstmals 15 Einsatzkräfte aus sieben südbadischen Ortsverbänden des Technischen Hilfswerkes für die Absturzsicherung, ernteten dafür viel Lob und erhielten bereits Anfragen für Folgelehrgänge. Seit 2022 ist die Feuerwehr Rheinhausen mit drei Ausbildern für die Bereiche Realbrand/Atemschutz sowie Absturzsicherung an der regionalen Feuerwehrübungsanlage in Eschbach vertreten.

Großen Raum nahm die weitere Qualifizierung der Wasserrettungsgruppe ein: Seit dem Jahresbeginn 2023 deckt die Feuerwehr Rheinhausen unterstützt durch drei Sasbacher Kameraden als eine von drei landkreisweit einsetzbaren Schnelleinsatzgruppen den nördlichen und westlichen Landkreis bei Personenrettungen aus Fließgewässern ab. Dafür nahmen Anfang 2022 elf Kameradinnen und Kameraden die körperlich anspruchsvolle Ausbildung zum Rettungsschwimmer durch die DLRG Freiamt auf sich. Aufbauend erfolgte durch die DLRG Breisgau in Griesheim am Rhein die Qualifizierung zum Fließwasserretter sowie parallel ein intensiver Übungsbetrieb in heimischen Gewässern. Dabei entstand eine sehr gute Zusammenarbeit mit der DLRG und den Feuerwehren Emmendingen und Waldkirch die die beiden anderen Schnelleinsatzgruppen stellen.

Das bundesweit erscheinende Feuerwehr-Magazin berichtete im Juni auf mehreren Seiten über den Geräteanhänger Wasserrettung der Feuerwehr Rheinhausen. Die First-Responder-Gruppe beging ihr zehnjähriges Jubiläum mit seither über 300 Einsätzen zur Unterstützung des Rettungsdienstes und mehreren geretteten Menschenleben. Dank Lukas Schwörer schreitet die Digitalisierung der Feuerwehr Rheinhausen in Form einer Alarmierungs-App, dem Verwaltungsprogramm für Personal und Material sowie der grundlegenden Erneuerung der zugehörigen Hardware voran. Strategisch stand die Ersatzbeschaffung des bereits 29 Jahre alten Tanklöschfahrzeuges im Fokus. In zahlreichen Arbeitsstunden entwickelte eine Arbeitsgruppe die Ausschreibungsunterlagen, besuchte die weltgrößte Feuerwehr-Fachmesse in Hannover und besichtigte etliche Referenzfahrzeuge. Nachdem der Zuschussbescheid des Landes inzwischen eingetroffen ist soll in den nächsten Wochen die Ausschreibung durch ein Fachbüro veröffentlicht werden.

Schriftführer Lukas Schwörer berichtete vom erstmals durchgeführten und auf Anhieb sehr erfolgreichen zweitägigen Herbstfest. Mit dem neuen Konzept und altbewährter Speisekarte soll dieses auch in 2023 als Ersatz für die Rhein.feier veranstaltet werden. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen zählten die Radtour mit Grillen am Vatertag, eine winterliche Taubergießen-Bootfahrt und die Weihnachtsfeier. Gleich dreimal schlug der Feuerwehr-Storch im vergangenen Jahr zu. Leider sind in 2023 unser Ehrenkommandant Alois Enghauser und der langjährige Feuerwehrmann Heinrich Duri verstorben.

Die stellvertretenden Jugendwartin Celina Höll präsentierte den Jahresbericht der Jugendfeuerwehr der nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder zahlreiche Aktivitäten enthielt. Ein Höhepunkt war das Zeltlager der Kreisjugendfeuerwehr in Waldkirch, das zusammen mit der Herbolzheimer Jugendfeuerwehr absolviert wurde. Ernsthafter ging es bei der sehr beliebten Erste-Hilfe-Ausbildung durch die First-Responder-Gruppe sowie der Entwicklung eines Wertekanons durch die Jugendlichen zu. Das Herbstfest unterstützte die Jugendfeuerwehr durch Mithilfe in der Küche und die Betreuung einer Spielstraße am Sonntag.

Der Seniorenbetreuer Josef Koßmann berichtete mit zahlreichen Fotos über eine sehr gelungene Bootsfahrt im Taubergießen und einen Besuch im Europapark in der Adventszeit. Die 18 Kameraden übernahmen auch den Absperrdienst bei der „Tour d’Alsace“ und unterstützten tatkräftig beim Herbstfest. Der Kassenbericht von Rechner Daniel Meyer wies sowohl in der Kameradschaftskasse als auch bei der Jugendfeuerwehr aufgrund des erfolgreichen Herbstfestes und drei Altpapiersammlungen einen Gewinn aus. Da die Kassenprüfer eine einwandfreie Kassenführung bestätigten wurden sowohl der Rechner als auch der gesamte Feuerwehrausschuss einstimmig entlastet.

Für Bürgermeister Dr. Jürgen Louis und den Gemeinderat war es keine Frage, dass das veraltete Tanklöschfahrzeug durch einen Nachfolger auf aktuellstem technischem Stand ersetzt wird. Es sei noch in 2023 mit der Vergabeentscheidung zu rechnen; Kosten und Lieferzeiten sind aber leider aufgrund externer Entwicklungen nur schwer zu beeinflussen. Dr. Louis zeigte sich beeindruckt über die breite Aufgabenpalette einer Gemeindefeuerwehr und rechnet mit einer weiteren Zunahme der Brandmeldeanlagen-Alarme aufgrund weiterer in Planung befindlicher Sonderobjekte mit erheblichem Ausmaß.

Der stellvertretende Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Martin Hämmerle betonte die steigenden Einsatzzahlen und dankte der Feuerwehr Rheinhausen insbesondere für die Übernahme der landkreisweiten Sonderaufgabe Wasserrettung. Umso wichtiger sei die hervorragende Jugendarbeit um die Anzahl der Einsatzkräfte zu halten sowie die Unterstützung der Gemeindefeuerwehren durch den Kreisfeuerwehrverband in Form verschiedener Initiativen.

Im Namen des Landes Baden-Württemberg zeichnete Hämmerle Daniel Morgenthaler mit dem Ehrenzeichen in Bronze für 15 Jahre Feuerwehrdienst und Falk Höll mit dem Ehrenzeichen in Silber für 25 Jahre Feuerwehrdienst aus. Durch die Gemeinde Rheinhausen wurden außerdem für langjährigen Feuerwehrdienst Andreas Harke (15 Jahre), Rainer Schönstein und Mathias Kuri (jeweils 30 Jahre) und Johann Trotter (55 Jahre) geehrt. Elf Kameradinnen und Kameraden wurde im Anschluss das Deutsche Rettungsschwimmabzeichen in Silber offiziell überreicht. Celina Höll (Maschinistin), Tobias Sell (Atemschutzgeräteträger) und Niclas Höll (Grundausbildung und Sprechfunker) erhielten ebenfalls die Urkunden für ihre im Jahr 2023 auf Kreisebene absolvierten Lehrgänge.

Fabian Kunz – Pressesprecher

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