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Öl auf Gewässer

Am Samstag, den 18.04.2020, wurde die Kleineinsatzschleife um 22.56 Uhr durch die integrierte Leitstelle Emmendingen mit dem Stichwort „Öl auf Gewässer“ alarmiert. Einsatzort war die gemeindeeigene Kläranlage. Deren Leiter wurde zuvor durch die interne Fernwartung auf einlaufendes Öl informiert. Die Erkundung und Befragung ergab, dass es sich augenscheinlich um eine größere Menge Öl handeln muss.

Aufgrund der Erfahrungen aus einem ähnlichen Fall in der Kläranlage „Breisgauer Bucht“ in Forchheim wurden umgehend die Abläufe zum Vorfluter geschlossen und erste Mengen an schwimmfähigen Ölbindemittel auf die Wasseroberflächen in den einzelnen Becken der Anlage ausgebracht. Gleichzeitig wurde der Kreisbrandmeister, die Polizei und der Bürgermeister informiert. Von der Feuerwehr Lahr wurde der Ölsanimat angefordert. Hierbei handelt es sich um ein Spezialgerät welches leichtflüssige Stoffe von der Wasseroberfläche aufnehmen und separieren kann.

Da abzusehen war, dass die Maßnahmen und damit auch die Einsatzdauer mehrere Stunden andauern würden, leuchteten die Einsatzkräfte die Einsatzstelle großflächig aus. Die Funkzentrale im Gerätehaus wurde zur Unterstützung und Disposition ebenfalls in Betrieb genommen. Die Polizei nahm die Ermittlung des Verursachers mit Unterstützung des Bauhofs umgehend auf. Hierzu wurden mehrere Abwasserschächte geöffnet, um durch Geruchskontrolle die Herkunft des Öls eingrenzen zu können.

Nachdem die Einsatzstelle und die notwendigen Tätigkeiten strukturiert waren, konnte gegen 02.30 Uhr der Personal- und Fahrzeugeinsatz reduziert werden. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Rheinhausen wurden in den Betrieb des Ölsanimat eingewiesen, sodass auch die Kameraden aus Lahr aus dem Einsatz herausgelöst werden konnten.

Die Einsatzleitung legte aufgrund der zu erwartenden Einsatzdauer einen Schichtbetrieb mit einem Personalwechsel um 07.00 Uhr fest. Nachdem um ca. 11.00 Uhr keine weiteren Verunreinigungen mehr festgestellt werden konnten, konnte die Einsatzstelle nach 12 Stunden zurückgebaut und die Kläranlage wieder an den Betreiber übergeben werden.

Die Reinigungsarbeiten der Gerätschaften dauerten allerdings noch einmal zweieinhalb Stunden, so dass am Sonntag gegen 13.30 Uhr das Einsatzende und die Herstellung der Einsatzbereitschaft an die Leitstelle gemeldet werden konnte.

Insgesamt wurden ca. 900 Liter Wasser-Öl- Gemisch in zwei Tanks gesammelt. Aufgrund der genommenen Proben und Analysen handelt es sich sehr wahrscheinlich um Heizöl. Die Polizei und entsprechende Fachbehörden haben die weiteren Ermittlungen aufgenommen.

Die Feuerwehr Rheinhausen war mit insgesamt 16 Kameraden und vier Fahrzeugen im Einsatz. Weiterhin waren an diesem ungewöhnlichen Einsatz die Feuerwehr Lahr mit vier Kameraden, die Polizei mit einem Streifenwagen, Bauhof, Bürgermeister, Kreisbrandmeister und Umweltschutzamt beteiligt.

Ein besonderer Dank gilt den direkten Anwohnern, welche die Einsatzkräften mit Kaffee und Getränken während der Nacht versorgten und Verständnis für die Maßnahmen zeigten.

Wer Hinweise zu dieser Umweltverschmutzung geben kann, soll sich bitte mit der Polizei in Verbindung setzen. Nur durch das umsichtige und schnelle Handeln aller Beteiligten konnte ein immenser Schaden an der Kläranlagentechnik und vor allem an der Umwelt verhindert werden.

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